von Timo Wagner
TDN am Traun
Vom 2. bis 6. Oktober folgten 8 Taucher von TDN einem Vorschlag von Frank und den Werbeversprechen eines gewissen Franz „Jacques“ Pramendorfer, der im österreichischen Salzkammergut am Flüsschen Traun die Tauchbasis „Atlantis Qualidive“ betreibt. Trotz seines oft geäußerten „basst scho“ sahen wir vom versprochenen Fischreichtum in der leider recht trüben Traun fast nichts. Nur Krebse gab's in Massen, allerdings wurde uns erklärt: Eine eingeschleppte Art, die den einheimischen Edelkrebs verdrängt und den Fischlaich dezimiert!
Die Reste von „Atlantis“, überstaute Grundmauern von Dörfern, die seinerzeit vom Salztransport auf der Traun von Hallstatt zur Donau profitierten, waren im grünen Dunst auch nur schwer zu finden.
Beeindruckend war der 10 m hohe und sehr breit ausgedehnte Traunfall, aber bei den geringen Sichtweiten haben wir sein 18 m tiefes Tosbecken nicht erkundet.
So fuhren wir auch bald traunaufwärts zu einer Tagestour an den herrlich gelegenen
Gosausee, 900 m hoch im Dachsteingebiet. Hier war die Sicht im 12° kühlen Wasser deutlich besser und wir fanden einen ganzen Schwarm Barsche. Der Weg zum hinteren Seeende (über 1 km Fußmarsch mit voller Ausrüstung), wo Bewuchs und mehr Fisch versprochen wurde, war uns aber doch zu beschwerlich. Unsere „Trockenen“ versuchten es dann mit mehr Tiefe, wo's noch etwas kälter war. Die anderen genossen die Aussicht in die Bergwelt mit einem Gletscherrest und beobachteten die überwiegend asiatischen Kraxler am interessant angelegten Klettersteig über dem Seeufer.
Auf dem Rückweg besuchten wir noch besagtes Städtchen Hallstatt, das heute fast nur noch von Touristen lebt und fanden ... knipsende Japaner und Tauchverbote!
Ein Abstecher an den nahen Attersee brachte kaum bessere Sicht als in der Traun, nur einige kräftige Baumstämme, zu einem riesigen Mikado verstreut. Einer war mit einem Kreuz drapiert zum Gedenken an einen Tauchkameraden, der ausnahms- und interessanterweise zu Hause gestorben war!
Für den letzten Tag hatten wir das geführte „Scuben“ auf der Traun aufgehoben.
Ein sehr klappriger, traungrüner VW-Bus auf seinen gefühlten letzten Kilometern schaukelte uns in Anzügen und nur mit ABC über Waldwege ein Stück traunabwärts. Der einheimische Führer erklärte in für sächsische Ohren kaum halbwegs verständlichem Dialekt, was uns erwartete, und dann legten wir uns auf's 0,5 bis 1m flache Wasser. Tauchen verboten! Und schon erfasste uns die Strömung. Hände vor, um nicht zuerst mit dem Kopf an größere heransausende Steine zu stoßen. Ab und zu etwas Beinarbeit um nicht den Anschluss zu verlieren. Ein, zwei Pausen zum Sammeln und Erklären und schon war die halbe Schnorchelstunde vorbeigerauscht. Der grüne VW holte uns aus der übernächsten Kiesgrube ab und schaffte es sogar bis zur Basis zurück.
Bei durchwachsenem Herbstwetter war's ein durchaus interessanter, ungewöhnlicher Tauchausflug, wenn auch die Werbung viel, viel mehr versprochen hatte … !